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Karrierekolumne

Überqualifiziert

Nachrichten aus der Chemie, Februar 2024, Seite 23, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Karl steht am Ende seiner Promotion – und hat sich auf eine Stelle beworben, die für Master-Absolvent:innen ohne Berufserfahrung ausgeschrieben ist. „Warum finden Sie, dass das eine passende Stelle für Sie ist?”, will ich wissen. „Bei so einem Top-Arbeitgeber dachte ich, dass ich bei einer Stelle für niedriger qualifizierte Bewerbende mehr Chancen habe.”

Etwa die Hälfte der Teilnehmenden unseres Workshops meint, Karl könnte mit seiner Taktik Erfolg haben. Dennoch gibt es Einwände: „Müssen sie Dir dann nicht trotzdem das Promovierten-Gehalt zahlen?”, fragt Maurice. „Und wärst Du überhaupt ein attraktiver Kandidat?”, erkundigt sich Julia.

Überqualifiziert zu sein senkt Karls Attraktivität für den Arbeitgeber, statt sie zu steigern. Die Frage wird aufkommen: Wird Karl sich nach einigen Monaten langweilen und das Unternehmen verlassen? Dann wäre womöglich der gesamte Einstellungs- und Einlernprozess hinfällig. Der Arbeitgeber wird sich sicherlich auch Gedanken machen, ob der Kandidat ein ängstlicher Charakter ist.

Der Fachkräftemangel ist inzwischen in der Chemieindustrie angekommen. Für die meisten Bewerbenden gibt es also keinen Grund, sich unter Wert zu verkaufe

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